Die Vorbild Kurzinformation:

Dazu gibt es schon im Baubericht des 960-208 einige Informationen. Ergänzend möchte ich hier auf den Einsatz von elektrischen Beleuchtungen in den Wagen eingehen, da die Umsetzung auch im Modell geplant ist.

In den sechziger Jahren wurde die Wagen 960-202, 960-208 und 960-209 mit elektrischen Beleuchtung ausgerüstet. Beim 960-208 blieben die typischen Aufbauten der Gasbeleuchtung erhalten. Er erhielt aber Steckdosen an den Stirnseiten. Bei den beiden anderen Wagen wurde die Gasbeleuchtung komplett ausgebaut und die Wagen hatten ebenfalls Steckdosen an den Stirnfronten. Diese Art der Stromversorgung gab es auch nur bei Schmalspurbahnen. Die oben genannten Wagen besaßen keine Generatoren und Batterien für die Beleuchtung. Wenn die Lokomotive sich nicht am Zug befand, dann erlosch das Licht im Zug!

Der Baubericht von den Modellen:

Vor einiger Zeit habe ich bereits ein Modell des Pullman-Wagens gebaut. Jedoch auf der Basis eines Bausatzes von GI-Modellbau. Damals war an das Modell von Schlosser, Lokschlosserei Dietlas, noch nicht zu denken. Ein Bausatz wurde dann später angekündigt, ließ dann aber noch einige Jahre auf sich warten. Aber es hat sich gelohnt. Beide Modelle im Vergleich trennen Welten voneinander. Das ist auch nicht weiter verwunderlich. Denn die jeweiligen Modellentwicklungen trennen in der Tat Jahrzehnte.

Der Bau dieses Wagentyps geht nun hiermit in die zweite Runde. Es sollen nun gleichzeitig mehrere Modelle entstehen. Stellvertretend wird im in diesem Baubericht auf einen Wagen eingegangen. Die weiteren Modelle haben jeweils den selben gezeigten Arbeitsstand. Auch sind Varianten mit elektrischer Beleuchtung geplant. Das bezieht sich aber nur auf das Erscheinungsbild der Fahrzeuge und nicht auf den Einbau einer solchen in die Modelle. Denn das ist grundsätzlich nicht mehr vorgesehen.

Hier der Bausatz eines Wagens im Überblick. Dieses Modell ist naturgemäß wesentlich umfangreicher als die der Güterwagen aus dem selben Hause.

Baubeginn ist mit den Drehgestellen. Diese sind durch umklappen herzustellen. Dabei werden auch Achslager in Plastik eingesetzt. Es müssen zum einen die Federpakete und dann alles auf die vorher eingelegten Achslager geklappt werden. Bei Löttechnik ist äußerste Vorsicht geboten! Wenn alles richtig gemacht wurde, dann lasen sich die Achslager in den Führungen noch bewegen. Das umbiegen der Rahmenteile werde ich erst nach dem Lackieren durchführen.

Die beiden Platinen vom Fahrgestell des Wagens. Mehr ist das nicht. Beim unteren Teil ist man reichlich beschäftigt mit dem umklappen der einzelnen Teile.

Nun habe ich einen Längsträger mal fertig gemacht. In Löttechnik ist diese Arbeit recht anspruchsvoll. Allerdings vermisse ich eine gewisse Tiefenwirkung des Längsträgers. Schließlich ist der Längsträger am Vorbild ein U-Profil. Überzeugend wirkt er so auf mich nicht. Da muss was neues her ...

Hier nun meine fertige Ätzplatine für den neuen Längsträgers. Je Träger sind es 2 Teile.

Die Teile wurden zu einem U-Profil gebogen und der Blechstreifen mit den Nachbildungen der Nieten eingelötet. Die noch abstehenden Blechstreifen werden die spätere Wagenkas- tenabstützung.

Die Längsträger sind nun angelötet an den Wagenboden. Das Sprengwerk muss aber nun extra hergestellt werden. Das erfolgt fast  zum Schluss der Montage. Damit vermeide ich, das es möglicher Weise beim weiteren Handtieren “vergurkt” wird.

Nun geht es die Montage des Wagenkastens. Im Bild sind alle wesentlichen Gehäuseteile zu sehen.  

Hier nun die drei vorgefertigten Segmente des Gehäuses. Hilfreich bei der Montage sind auch die diversen Nasen zum zusammen stecken der Teile. Diese müssen dann aber nach dem Zusammenbau entfernt und verputzt werden.

Jetzt sind auch die beiden Einstiegsbereiche mit den Türen eingesetzt. Damit ist der Wagenkasten im Rohbau fertig. Es ist im übrigen auch darauf zu achten, das die Türen der Einstiege unten auch leicht nach innen gewölbt sind.

Die Dächer werden nun vorgebogen. Danach werden die vier Teile eingesetzt die das Dach in Form halten. Die Nasen an den Formteilen dienen später auch zur Befestigung des Daches.

Während der Montage der Wagen habe ich mich dazu entschlossen, die originalen Gehäusebefestigungen abzuändern. Sie sind eigentlich im den Einstiegsbereichen der Wagen. Die neuen habe ich an den Innenseiten der Stirnwände befestigt. Sie sind auch etwas solider ausgeführt.

Alle Inneneinrichtungen wurden vorgefertigt. Diese werden bei der Endmontage auf entsprechende Haltenasen am Wagenboden fixiert.

Auch die Gepäcknetze sind vorbereitet. Diese sind aber noch im Ätzrahmen verblieben um sie später besser lackieren zu können.

Am Fahrgestell sind nun auch die Tritte, die Kupplungen und die Schläuche für die Heizung montiert. Auch die Steckdose an der Front des Wagens wurde nachgebildet.

Nun habe ich die Dächer schon mal mit einer Lage eines Tempotaschentuches bezogen. Diese Arbeit hatte ich schon mal im “Baubericht des 964-103” beschrieben. Die betreffenden Löcher für die Lüfter und die Gasbeleuchtungen wurden ebenfalls gemacht. Die Löcher für die Gasbeleuchtungen müssen ggf. extra gebohrt werden. Je nach gewählter Variante.

Nun geht es an die Dachausrüstung des Wagens. Vorab mal Vorbildaufnahmen des Daches. Es sind auch mir die einzigsten bekannten Bilder die diese Details überhaupt zeigen.

Am Modell von Schlosser wurde leider die verlegte Gasleitung auf dem Dach des Wagens nicht berücksichtig. Diese gilt es nun nachzugestalten. Auch sind die Regenrinnen über den Einstiegsbereichen anzubauen. Sie fehlen ebenfalls. 

Als erstes die Regenrinnen über den Türen. Dazu habe ich mir eine kleine Bohrschablone angefertigt. Sie besteht aus einen T-Profil. Damit kann sie an allen Stellen des Wagens eingesetzt werden. In der Handhabung ist diese einfach an die Kante des Wagendaches anzulegen um anschließend die Löcher zu bohren. Maße für die Regenrinnen im Original habe ich leider keine. Man kann sich nur am optischen Gesamteindruck orientieren.

Als Nachbildungen für die Regenrinnen habe ich 0,3 mm Draht eingesetzt. Ein Hinweis, vor der Montage der Lüfter sollten die Teile der Beleuchtung aufgesetzt werden. Die Lüfter lassen sich dann exakt in der Flucht dieser einsetzen.

Hier nun die beiden fertigen Varianten der Dachausrüstung. Jeweils einmal ohne die Gasbeleuchtung und mit Beleuchtung. Die Leitungen für die Beleuchtung sind ebenfalls aus 0,3 mm Draht nachgebildet. In die Resinteile der Beleuchtung habe ich vor dem aufsetzen Löcher gebohrt. Alle Teile wurden aufgeklebt. Für diese Arbeiten ist auch erstmals Sekundenkleber an den Modellen zum Einsatz gekommen.

Alle Teile sind nun gesandstrahlt. Eine bei mir übliche Standardprozedur.

Alle Teile sind lackiert worden. Die Teile der Inneneinrichtung habe ich extra mit dem Pinsel bearbeitet.

Sämtliche Beschriftungen sind angebracht, alle Griffstangen sowie die Gepäcknetzte sind eingesetzt. Die Decals lassen sich hervorragend verarbeiten. Übrigens, alle möglichen Wagennummern sind mit dabei. Nun muss nur noch Klarlack lackiert werden und es geht ins Endfinale der Montage...

Die jeweiligen Baugruppen sind montiert. Das Dach aufgesetzt, die Fensterrahmen sind eingesetzt und die Teile der Inneneinrichtung aufgesetzt. Auch die Radsätze wurden nun eingesetzt. Diverse Figuren sind ebenfalls in allen Wagen platziert worden. Erfreulich dabei ist, an den Preiserleins müssen keine Fuß- oder gar Beinamputationen gemacht werden. Sie passen hervorragend rein.

Somit sind nun 4 Wagen fertiggestellt. Damit ist auch das Beschaffungsprogramm dieses Wagentyps bei mir abgeschlossen. Die Wagen ohne Gasbeleuchtung haben die Wagennummern 960-202 und -209. Die mit Gasbeleuchtung 960-104 und -210.