Die Anfänge der MPSB gehen auf einen Wirtschaftsbahnbetrieb im Jahr 1888 zurück. 1892 wurde dann die MPSB daraus gegründet. Die Spurweite betrug 600 mm und das Streckennetz hatte in der Blütezeit eine Ausdehnung von rund zweihnundert Kilometern. Ausgehend von Friedland, dem Betriebsmittelpunkt der Bahn, wurden u.a. folgende Orte erreicht: Jarmen, Anklam, Ducherow, Medow, Stretense, Groß Daberkow, Spantekow, Borntin, Ducherow, Putzar, Janow, Rattey, Schwerinsburg, Ferdinandshof und Uhlenhorst.
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MPSB Eröffnungszug 1882
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Der Bahnbetrieb war wie bei allen privaten Bahnen ständig von wirtschaftlichen Schwierigkeiten geprägt. Dieses spiegelte sich auch in vereinzelt frühzeitigen Streckenstillegungen wieder. Besonders hervorzuheben ist auch der umfangreiche Fahrzeugpark. Teilweise verfügte die MPSB über bis zu 30 Lokomotiven die mit einem Schlepptender ausgerüstet waren. Ebenso umfangreich war der Wagenpark, darunter Dutzende Personenwagen. Welches dann mit der Beschaffung der sogenannten Pullman-Wagen gipfelte. Die Wagen waren zur damaligen Zeit sehr modern und boten dem Publikum auch einiges an ungewohnten Reisekomfort. Der Güterwagenpark war ebenfalls beachtenswert. Mehrere Hundert Wagen nannte die Bahn ihr Eigen. Diese wurden unter anderem auch in der eigenen Werkstatt gefertigt.
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Der Wagen Nummer 1000, 1892
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Die baulichen Anlagen waren sicher auch im Bereich der Superlative angesiedelt. Erwähnenswert sind da die beiden Ringlokschuppen in Friedland und Anklam mit den beiden Drehscheiben. So etwas suchte man bei anderen Schmalspurbahnen meistens vergebens in dieser Form.
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Lokomotive Nr. 14 als 99 3361.
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Der Verkehr wurde oft auch bis auf die jeweiligen Gutshöfe durchgeführt. Anschlüsse solcher Art gab es massenhaft. Die Gleisanlagen wurden dann oft provisorisch bis an die Entladestelle gelegt. Jedoch wurde dann die Bedienung nicht mehr mittels Lokomotiven durchgeführt, sondern mit Pferden oder auch durch den Menschen selbst. Das Angebot des Reiseverkehrs war auch recht unterschiedlich. So wurden einige Strecken mehrmals am Tag bedient, andere weniger, mitunter auch nur einmal in der Woche. Einige Relationen wurden auch mit eigenen Omnibussen bedient. Aus Konkurrenzgründen hatte die MPSB auch einen umfangreichen LKW-Fuhrpark für den Verkehr im gesamten Deutschen Reich im Einsatz.
Nach der Enteignung und gezeichnet von starken Reparationsleistungen sank der Stern der MPSB ab 1945 unaufhaltsam. 1949 wurde dann die Bahn der Deutschen Reichsbahn übertragen. Die Deutsche Reichsbahn war sicher nicht glücklich über diese “Erbschaft”. Sie hatte wahrscheinlich größere Probleme zu bewältigen, als sich um so eine Schmalspurbahn zu kümmern. Einige Strecken wurden wieder aufgebaut. Die Ausdehnung des alten Streckennetzes wurde bei weitem nicht mehr erreicht. Und so kam es dann auch, was kommen musste, das 1969 der letzte Zug verkehrte.
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Der letzte Zug in Friedland 1969.
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Danach wurden die verbliebenen Fahrzeuge verschrottet, an anderer Stelle weiter verwendet oder sogar ins Ausland verkauft. Selbst in Übersee fanden sich Abnehmer. Heute zeugen nur noch Relikte von der ehemaligen Existenz der MPSB und an vielen Orten lassen sich noch heute Spuren finden.
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Außen- und Innenansicht des Friedländer Lokschuppen Ende der achtziger Jahre
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Zwischenzeitlich wurde durch einen Museumsbahnverein wieder ein kleiner Streckenabschnitt von Schwichtenberg nach Uhlenhorst reaktiviert. Womit die Gesichte der MPSB wieder etwas in Erinnerung gebracht wird.
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Schwichtenberg im Jahr 2000
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Wenn die Zeilen ein weiteres Interesse an dieser Bahn geweckt haben, dem seien die Bücher “Die Mecklenburg - Pommersche Schmalspurbahn” von Wolf Dietger Machel empfohlen. Die beiden Ausgabe sind im Transpress Verlag erschienen und leider seit Jahren vergriffen. Eine überarbeitete Neuauflage ist mittlerweile überfällig geworden.
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Ausgabe des Transpress Verlages von 1984, ohne ISBN - Nummer.
Das inhaltsgleiche Buch jedoch vom alba Buchverlag GmbH & Co.KG. in Düsseldorf, ISBN 3-87 094-09-6
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Ausgabe von 1997, ISBN 3-613-71073-6
Völlig überarbeitete Auflage.
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Sonderausgabe der “Friedländer Heimatblätter”
Kann ich als Ergänzung zu den anderen Büchern nur empfehlen. Die Broschüre wird mit Geschichten rund um die MPSB abgerundet. Sie ist 1992 erschienen und leider ohne ISBN-Nr..
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Weiter führendes Material über die MPSB:
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“Die Schmalspurbahnen der Zuckerfabriken an der MPSB”
Der Standorte Friedland - Jarmen - Anklam.
ISBN 3-933178-11-8, Fotoverlag Wolfgang Herdam
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DVD Schmalspurerinnerungen
Mit historischen Bildmaterial aus den dreiziger Jahren sowie den letzten Betriebstagen dieser Bahn. Die Aufnahmen sind teilweise in Farbe. Auf VHS war dieser Film auch schon mal erhältlich.
www.desti-film.de, Bestellnummer EV116
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“Züge, Wagen und vergangene Zeiten - 2”
Erinnerungen an die Wagenvielfalt bei den DR-Schmalspurbahnen. In diesem Buch sind allein 22 Seiten der ehem. MPSB gewidmet. Viele interessante Fotos und eine Pflichtlektüre für MPSB-Freunde.
ISBN 978-3-88255-305-5, EK-Verlag
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“Auf schmaler Spur nach Norden”
Reisen zu den außersächsischen Schmalspurbahnen in den fünfziger und sechsziger Jahren - fotografiert von Günter Meyer. In diesem Buch sind 28 Seiten der ehem. MPSB gewidmet. Einfach wundervolle Bilder.
ISBN 3-88255-295-X, EK-Verlag
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“Schmalspur-Dampflokomotive Mecklenburg”
In diesem Buch beschreibt Walter Seidensticker die Geschichte der Lokomotive Mecklenburg. Von der MPSB bis zur Dampfkleinbahn Mühlenstroth. Es sind zahlreiche interessante Fotos abgebildet.
Eigenvertrieb durch Dampfkleinbahn Mühlenstroth e.V. im Bahnladen. Leider ohne ISBN-Nummer.
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DVD “Reichsbahn-Dampf Teil 7”, Ton Pruissens Schatzkiste
Dieser Teil behandelt die MPSB. Herrliche Aufnahmen in Schwarz/Weiß sowie in Farbe.
Erhältlich bei RioGrande, VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH. ISBN-Nummer: 978-389580-998-9
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