Zum Fahrweg der Eisenbahnen gehören nicht nur Gleise im allgemeinen. Auch Weichen werden benötigt. Der Bau von Weichen soll hier in diesem Kapitel gezeigt werden.
Damit betrete ich nun auch Neuland. Ausreichend Erfahrungen besitze ich schon im Fahrzeug- und Gebäudebau. Der Selbstbau solcher Weichen ist auch notwendig, da es nichts fertiges zu kaufen gibt. So was gibt es bestenfalls nur von einigen Kleiserienherstellern die eine Fertigung solcher Weichen als Dienstleitung anbieten. Alternativ könnte man auch Weichen der Spur Z von Märklin nehmen. Jedoch sehen diese optisch etwas merkwürdig aus. Sie genügen auf keinen Fall meinen Ansprüchen. Aus technischer Sicht steht einer Verwendung allerdings nichts entgegen. Meine Fahrzeuge fahren problemlos über Z-Gleismaterial.
Schon vor einiger Zeit fertigte ein Modellbahnfreund eine Weiche für mich. Diese dient nun für mich technisch wie optisch als Muster für meine Arbeiten. Zur Verwendung kommen nun Schienenprofile Code 40, Höhe 1,05mm, und Schwellen aus kupferkaschiertem Pertinax. Schienenprofile und Schwellen werden miteinander verlötet.
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Hier als erstes diese eine Musterweiche in der Gesamtansicht, ...
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der Bereich der Zungen ...
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und des Herzstückes.
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Als Vorlage für den Weichenbau dient diese Zeichnung. Gesicherte Vorlagen aus Archiven gibt es leider nicht. Die Auswertung vieler Fotos führte zu diesem Ergebnis. Ein Anspruch auf absolute Richtigkeit dieser Zeichnung besteht jedoch nicht.
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Am Anfang der eigentlichen Arbeit stand nun erst mal etwas Fleißarbeit an. Aus einer 1mm kupferkaschierten Pertinaxplatte wurden Schwellen auf der Kreissäge hergestellt.
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Nun geht es an den eigentlichen Bau der Weichen. Diese Arbeiten werden ohne Lehren und sonstigem Spezialwerkzeug durchgeführt. Nur ein Meßschieber wird verwendet. Auf absolute Genauigkeit ist zu achten. Schwerpunkte sind jeweils das Herzstück mit den Randlenkern und die Weichenzungen. Es ist ratsam sämtliche Arbeitsschritte sofort nochmals zu kontrollieren. Dazu ist zum Beispiel auch ein einzelnes Drehgestell eines Wagens sehr hilfreich. Die Weichen werden komplett gelötet. Jedoch sollten anfangs die Teile nur geheftet werden. Damit sind Korrekturen problemlos möglich. Alle benötigten Weichen haben den selben gezeigten Arbeitsstand.
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Für die Gleitstühle und die Platte unter dem Herzstück habe ich mir Atzteile fertigen lassen in Neusilber der Stärke 0,1mm. Die eigentlichen Gleitstühle werden einfach auf die Grundplatte geklappt und verlötet.
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Als erstes wurden die Schwellen auf auf den maßstäblichen Ausdruck geklebt. Mit der Backenschiene vom geraden Stranges wird begonnen. Vom Schienenfuß muss für die Gleitstuhlplatte etwas abgefeilt werden. Anschließend die Gleitstuhlplatte mit der Schiene verlöten. Die nun so komplettierte Backenschiene mit dem Schwellenrost verlöten. Wichtig ist bei diesem Arbeitsschritt ist, dass diese erste Schiene absolut gerade verlegt wird.
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Nun werden die beiden Profile für die Herzstückspitze vorbereitet. Die Teile werden dazu entsprechend geschliffen und verlötet. Anschließend wird wieder vom Schienenfuß etwas abgefeilt für die Grundplatte und mit dieser verlötet. Dann alles zusammen auf dem Schwellenrost verlöten. Auf die richtige Spurweite der Backenschiene zum Herzstück ist zu achten.
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Die Flügelschiene des abzweigenden Stranges entsprechend biegen. Hier ist das Rillenmaß der Herzstückspitze zur Flügelschiene zu beachten.
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Jetzt die Backenschiene des abzweigenden Stranges montieren. Auf die richtige Spurweite ist zu achten.
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Nun die Flügelschiene des geraden Stranges einsetzen. Das Rillenmaß am Herzstück bzw. die Spurweite zur Backenschiene ist zu beachten.
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Beide Radlenker einsetzen. Auf das Rillenmaß dieser beiden Teile unbedingt achten.
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Im nächsten Bild sind gleich mehrere Arbeitsschritte durchgeführt worden. Das Trennen der Flügelschienen neben dem Herzstück für eine Polarisierung. Die Kupferkaschierung vom Pertinax wurde vollständig zwischen den Potenzialen entfernt. Anschließend wurde die Weiche gesandstrahlt für den optischen Feinschliff.
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Als nächster Schritt ist die Fertigung der Weichenzungen an der Reihe. Hierzu sind als erste genügend lange Schienenstücke abzulängen. Dann ist ein Loch in den Schienenfuß zu bohren für den Drehzapfen. Die Bohrung sollte nur möglichst nah am Ende sein. Dort ist dann ein Draht für den Drehzapfen einzulöten. Anschließend ist das Stück Schiene einzusägen. Das ist notwendig, weil im Bereich der Gleitplatten die Zunge flacher ist als die normale Schiene.
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Nach dem setzen der Bohrung für den Drehzapfen der Zunge, ist das Ende der Weichenzunge in die Weiche einzupassen. Das geschient recht einfach durch abfeilen der Schiene. Die Weichenzunge sollte recht leichtgängig sein im Gelenk. Aber nicht zu leicht.
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Jetzt wird das aufgesägte Ende der Schiene zusammengedrückt und anschließend verlötet. Auf ungefähr ab der Hälfte beginnend ist der Schienenfuß nach außen zu führen. Das jeweils für die rechte und linke Weichenzunge. An der Spitze ist dann der Schienensteg am Rand des Schienenfußes. Dieser Platz wird dann für die Befestigung der Stellschwelle benötigt.
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Hier sind nun die Weichenzungen in der Weiche montiert. Die Drähte vom Drehpunkt sind unten gekürzt und umgebogen worden.
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Alle Stellschwellen für die Weichenzungen sind eingebaut.
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Der jetzige Arbeitsstand in einen Blick. Von Links die ersten 5 Weichen sind für Uhlenhorst. Das nächste Paar für Schwichtenberg in der Ausbaustufe 2 und die beiden Rechts sind Reserve.
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Zu den nächsten Arbeiten gehört u.a. auch der Weichenantrieb. Dieser besitzt hat auch die Eigenschaft der 90° Drehung von der Weichenlaterne. Hersteller des Antriebs ist H0fine.
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Hier im Bild der montierte Weichenantrieb. Die Betätigung dessen wird dann später vom Rand der Anlage geschehen. Der eingebaute Schalter ist für die Polarisierung des Herzstückes.
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Die erste Weiche ist als Prototyp auf einem Träger montiert. Der Antrieb von H0fine ist ebenfalls montiert. Alle Weichen sollen so in der selben Form vorbereitet werden für den späteren Einbau auf der Anlage. Nun muss noch der Weichenstellbock samt Weichensignal erstellt werden. Nachfolgende Arbeiten sind dann noch die farbliche Behandlung und die Kiesbettung.
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Schwellen und Schienen wurden nun farblich behandelt. Für die Schwellen habe ich Humbrol 173 matt verwendet. Anschließend wurden die Schienen mit etwas abgedunkelter Revell 37 matt gestrichen. Zum Schluss dann noch alle Schwellen mit stark verdünnter Revell 87 matt wieder etwas aufgehellt.
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Fast die gesamte Weiche wurde mit Kiesbettung versehen. Dazu verwendete ich gesiebten Natursand. Im Bereich der Weichenzungen ist bei dieser Arbeit Vorsicht geboten. Der Bereich für die Stellvorrichtung wird erst gemacht wenn diese auch montiert ist.
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Als nächstes habe ich eine kleine Ätzplatine erstellt als Prototyp für den Weichenstellhebel samt dem Weichensignal.
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Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der Stellhebel schlägt je nach der Weichenstellung mit um. Das Weichensignal dreht sich exakt um 90° dank des Weichenantriebes. Nach der farblichen Behandlung wurde das eigentliche Signalbild per Schiebebild aufgebracht.
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Ansicht von oben. Später muss dann noch die Nachbildung der Kiesbettung hergestellt werden.
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Hier nun sind sehr schön die Größenverhältnisse zur Lokomotive erkennbar.
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Nun sind alle Weichen für Uhlenhorst fertig gestellt und auch einbaufertig.
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Alle Weichen wurden auch entsprechend nummeriert. Hier beispielhaft die Weiche 2.
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